LieberLieber engagiert sich bei Industrie 4.0 durch die Kooperation mit einem Christian Doppler Labor. Nun wurde eine wissenschaftliche Arbeit aus dieser Kooperation bei einer IEEE Konferenz mit dem „Best Paper Award“ ausgezeichnet.

Wien, 6. Oktober 2015 – Die 20. Internationale IEEE Konferenz über „Emerging Technologies and Factory Automation“ fand im September in Luxemburg statt. Bei dieser Konferenz wurde der wissenschaftliche Fachaufsatz „Model-Based Co-Evolution of Production Systems and their Libraries with Automation ML“ mit dem „James C. Hung Best Paper Award in Factory Automation“ ausgezeichnet.

Die Arbeit wurde von einem Team von Autorinnen und Autoren der technischen Universität Wien und dem Christian Doppler Labor eingereicht, Industriepartner in dem Projekt ist LieberLieber. Dazu Peter Lieber, Gründer und Inhaber von LieberLieber: „Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit mit dem Christian Doppler Labor im Bereich Industrie 4.0 so schnell Früchte trägt. Die wissenschaftliche Abhandlung zeigt unseren erfolgreichen Weg auf, um eine bessere Verbindung zwischen modellbasierter Entwicklungs- und Automatisierungswelt zu schaffen. Diese Auszeichnung stärkt uns dabei, die durchaus anspruchsvolle Rolle als Technologie-Pionier weiter auszufüllen!“

Modellbasierte Entwicklung und Industrie 4.0 verbinden
Im Zentrum der Entwicklungen von LieberLieber und dem ebenfalls in Wien ansässigen Christian Doppler Labor „Software Engineering Integration for Flexible Automation Systems“ (CDL-Flex) steht die Verbindung von Automatisierungs- und Modellierungswelt. Im gemeinsamen Projekt „SysML4Industry“ (www.sysml4industry.org) treibt man daher die Konzeption und Entwicklung von Konzepten für die Datenintegration zwischen modellbasierter Systementwicklung und der Systementwicklung im Automatisierungsbereich durch Umsetzung und Nutzung des Qvery/View/Transformation (QVT) Standards der Object Management Group (OMG) voran.

Der nun ausgezeichnete wissenschaftliche Fachaufsatz beschäftigt sich mit der gemeinsamen Entwicklung von Produktionssystemen und der Modellierungssprache AutomationML (AML), einem Datenformat zum Austausch über verschiedene Engineering-Disziplingrenzen hinweg. Durch das AML Toolkit für Enterprise Architect erfolgt die Integration dieses Formats in die Modellierungs-Plattform Enterprise Architect. Das ermöglicht eine einfachere Modellierung und die nahtlose Verknüpfung der mit AML ausgetauschten Engineering Daten mit Modellierungstechniken anderer Disziplinen wie beispielsweise dem Software Engineering. Univ.Ass. Priv.Doz. Dr. Manuel Wimmer, Leiter des Projekts im Christian Doppler Labor: „Bei der Modellierung von Automatisierungs-Systemen kommen je nach Engineering-Domäne verschiedene Tools zum Einsatz. Jedes dieser Tools hat spezielle Datenformate, wodurch der Austausch von Daten erschwert wird. Durch die Integration von AML in Enterprise Architect können nun Daten verschiedenster domänenspezifischer Tools in Enterprise Architect importiert, bearbeitet und exportiert werden. Dadurch lassen sich domänenübergreifende Modellierungstechniken miteinander verbinden, wie beispielsweise UML- oder SysML-Modelle mit den durch AML ausgetauschten Systemmodellierungsdaten.“

Erweiterung erleichtert den Umgang mit Industrie 4.0
Das AutomationML Plugin für Enterprise Architect ist eine einfach zu installierende Erweiterung. Es ermöglicht den Import- und Export von AML Modellen. Die Engineering Daten können so ohne Informationsverlust mit beliebigen Tools ausgetauscht werden, die AML unterstützen. Durch einen grafischen Editor lassen sich die Modelle intuitiv editieren und auf ihre Konformität mit AML validieren. Die Integration in Enterprise Architect erlaubt es, die AML Modelle mit anderen Modellen zu verknüpfen. Dadurch wird beispielsweise die oft eingeforderte Nachverfolgbarkeit (Traceability) über Disziplingrenzen hinweg sichergestellt.

AML Grafik

Die Grafik zeigt eine industrielle Fertigungsstraße. Die Elemente dieser Anlage (Internal Elements in AutomationML) wurden im unteren Abschnitt der Abbildung in Enterprise Architect modelliert und als AML Diagramm dargestellt. Durch die logische Verknüpfung der Elemente wird explizit festgelegt, welche Materialflüsse innerhalb dieser Fertigungsstraße möglich sind.
Quelle: Christian Doppler Labor CDL-Flex